St. Louis – Oklahoma-City

Es ist schon wieder dunkel – ein Tag geht zu Ende, 19:30 Uhr, 30 Grad – die Sonne ist untergegangen – und wir beschließen, aus der Stadt zu fahren – Richtung Westen, um ein Motel aufzusuchen. Dieses stellt sich wiederum als nicht so einfach dar – die vier ersten sind ausgebucht, wir landen dann in einem Howard Johnsen, 4-Pers.-Zimmer, für über 90 $. Wir befinden uns in der Nähe eines großen Parks, der in den Sommermonaten von vielen Amerikanern aufgesucht wird und die Nachfrage nach Übernachtungsmöglichkeiten entsprechend erhöht und damit auch den Preis bestimmt.
Das Zimmer ist mau – für so viel Geld. Gerade sind meine 3 Männer, eine Kleinigkeit frühstücken, was es eben so gibt im Motel – Bagel, Donuts,O-Saft, Kaffee . Jetzt kommen sie wieder – mit O-Saft, Kaffe und Donuts für mich – einfach gut. Im mag diesen süßen Krams sehr. Christoph sitzt mir gegenüber und hat seine Belege vom Vortag vor sich liegen – und listet alles auf. Bald werden wir wieder das Auto packen — und dann geht’s weiter – unser Ziel für heute ist Springfield.

Die Jungs sind fit dabei – auch früh morgens – seit 6:00 Uhr sind wir auf. Sebastian etwas später – auf so kleinem Raum kann hier keiner länger schlafen – aber es ist alles kein Problem. Die Jungs sind mit Feuereifer dabei – und haben viel Spaß – alle zusammen – einfach sehr schön – und ich wünsche mir, dass dieses harmonische Miteinander bis zum Ende unseres Urlaubs bleibt – was sicherlich eine Superleistung wäre – wenn man auf so engem Raum (Auto/ Hotel) zusammensitzt.

Donnerstag, 12.8. – Früh machen wir uns auf den Weg – wir steuern die Meramac Caverns bei Standon an. Florian und Sebastian machen sich auf den Weg zur Höhlentour. Christoph und ich warten draußen — es ist sehr sehr heiß, schwül und die Luft steht — absolutes Tropenklima, da wir auch von vielen kleinen Seen und Flüssen umgeben sind. Christoph und ich legen uns auf eine Bank in den Schatten und bewegen uns möglichst nicht. In der Höhle bei den Jungs ist es kalt – beide haben dicke Pullover an.

Sie kommen zurück: Die Begeisterung der beiden über die Tour hält sich in Grenzen, beide haben mehr Informationen erwartet, das meiste ist dann doch wohl Show – für 12 $.
Jetzt folgen viele Meilen wunderschöne grüne Landschaft, Höhen und Tiefen, zum großen Teil fahren wir parallel zur I-44 – mal rechts, mal links, mal verlassen wir die große Straße – alles genauso wunderbar wie in den Reiseführern beschrieben.

Nach Dolittle — Devil’s Elbow einer wunderschönen alten Stahlbrücke, etwas abseits der 66. Die sehen wir uns- fotografieren – und wir steigen aus – es ist noch heißer als am morgen – 40 Grad und kein Wind. Selbst wenn man während der Fahrt den Arm raushält bringt das keinerlei Kühlung – einfach nur heißer Wind, der streift. – Gegen Mittag essen wir in einem urigen Restaurant direkt an der 66 – aber auch hier ist das Essen verhältnismäßig teuer – wie in den Städten.

Der Weg führt uns weiter — über Cuba nach Lebanon. Zwischendurch legen wir immer wieder eine kurze Pause ein um etwas von unseren Vorräten zu essen. Florian fährt links von der Straße ab über die Bahnschienen der Santa Fe Rail Road Bahn – bis jetzt haben wir nur einen – dafür allerdings extrem langen Güterzug, gesehen. Und dann kommt ein Schotterweg mit extrem ansteigenden bzw. fallenden Hügeln und Tälern und wir fahren ein Stück darauf, es ist sehr abenteuerlich. Wir haben sehr viel Spaß dabei.

Unser nächstes Ziel ist Springfield — hier suchen wir uns ausnahmsweise mal etwas früher ein Motel auf – Best Western, Suite, 69,95 $. Wir kühlen uns erst mal alle schnell im Pool ab, wenn man das bei den Temperaturen so nennen kann. Es ist ein sehr schönes Zimmer – für alle 4. Wir sind dann nochmals bei Denny’s und suchen dann noch mal eine Mall auf – allerdings sind da schon ein Teil der Geschäfte geschlossen. Von unserer Stadtführung per Auto im dunkeln zurück beginnt ein riesiges Gewitter – hell / laut und mit starkem Wind und einem enormen Regenguss. Wir sehen uns das Spektakel vor unserer Zimmer-Tür an – abenteuerlich – so ein richtiges „Wetter“. Um kurz vor 22:00 Uhr liegen alle im Bett mit kurzen Unterbrechungen – haben wir lange geschlafen – 7:00 Uhr – und der Tag beginnt – nach dem kl. Frühstück im Motel gehts weiter Richtung Kansas/Oklahoma – mal sehen, wie weit wir heute kommen und was der Tag uns bringt.

13.08. — Freitag. Nach dem spartanischen Frühstück – Bagel – Kuchen – Cornflakes – Kaffee – Saft im Best Western sind wir erst mal satt (so’n fester Bagel ist kaum auf einmal zu schaffen – nur für Sebastian natürlich kein Problem – er hat sich auch noch einen für zwischendurch mitgenommen. Auto wieder mit Sack und pack gefüllt – geht’s los. Zur Zeit – am frühen Morgen, haben wir 24 Grad — diese Temperatur bleibt uns bis Mittag treu — danach steigert sie sich wieder um 10 Grad bis zum Abend.

Trotz 10 Grad weniger als am Vortag — zu heiß für Unternehmungen im Freien, im Auto mit Klimaanlage ist es gut auszuhalten, wir haben uns auch auf eine gemäßigte Temperatur geeinigt, da ich das kalte Gepuste überhaupt nicht leiden kann und deshalb immer wieder versuche, die Anlage runterzuschalten, jedoch wird dies sofort von den anderen bemerkt – und heftiger Protest setzt ein. – Also machen wir uns im wohltemperierten Auto auf und fahren. Sebastian heute als Kartenleser.
Auf geht’s – von Springfield nach Oklahoma-City (soweit wollten wir eigentlich noch gar nicht sein – lt. Plan von zu Hause). Auf unserer Strecke sind wir heute ab von der I-44 gekommen, befahren viel altes Route-66-Pflaster und viele alte verrostete Brücken (genau wie in den Büchern beschrieben). Gegen Mittag sind wir dann in einem wirklich amerikanischen Restaurant, das auch von vielen Arbeitern der Umgebung als Stop genutzt wird. Es geht alles ziemlich „rustikal“ zu. Das bestellte Essen ist wohl recht gut, nach Aussage der 3, allerdings triefen die Pommes vor Fett – und Sebastian meint, die sind direkt vom Feld, geschnitten und in die Fritteuse gekommen, so wie die aussehen. Aber der Gipfel ist wohl die Cola – aus Sirup und gechlortem Leitungswasser, die Cola riecht und schmeckt wie aus dem Pool, so Florian, dem davon richtig schlecht wird. Aber ansonsten eben ganz urig die Pause – amerikanische Esskultur ist doch „ein wenig“ anders als unsere, aber andere Länder andere Sitten und das muss man eben so hinnehmen, wenn man auf reisen ist.

Wir fahren und fahren und die Straße, Landschaft und alles an den Straßen ( Häuser, Wohnwagen, Menschen, Stragen) ist, wie es in den Büchern beschrieben wird. Straße, Landschaft wunderschön – vieles sehr heruntergekommen.
Wir verlassen Missouri und fahren die ca. 20 Meilen durch Texas. Suchen auf den Straßen, das aufgemalte 66-Schild. Ich dachte es wäre größer – aber es ist dann doch sehr viel kleiner als wir uns das vorgestellt haben. Dann gehts weiter nach Oklahoma – und auch hier stimmt, was geschrieben steht, die Erde wird richtig rot. Sebastian führt uns dann noch etwas abseits, wie in seinem Roadbook beschrieben, in eine richtige Cowboy/Western-Stadt. Wir haben alle nicht geglaubt, das es so etwas noch gibt – und überall leben Menschen – wie selbstverständlich – und nicht in einer Filmkulisse – einen richtigen Sheriff sehen wir auch, er sitzt in seinem – so klassischen Auto, wie im Film und steht in einer Seitenstraße – einfach herrlich. Dann gehts zurück auf die 66.
In Miami, Oklahoma legen wir dann noch einen Stop in einem nachgebauten Route-66-Diner ein (aus den 50erJahren) und essen und trinken Ice-Shake und Kaffee. Dann kommt Tulsa als nächste Großstadt und dann Oklahoma. Wir sind nicht direkt bis in die Stadt, sondern suchen uns kurz vorher ein Motel-6, mittlerweile ist es 8:00 abends, wir werden langsam müde und hungrig. Wir sind dann noch kurz bei Wendy’s um eine Kleinigkeit zu essen. Wendy’s gefällt allen nicht so gut (ist ähnlich wie Mc Donald’s). Bisher sind alle von Denny’s ganz angetan und würden dort gern täglich essen – vor allem die Jungs).

Es ist jetzt 8.00 – am Samstag, 14.08. – und alle sind fertig und warten auf mich, dass es endlich weitergehen kann – heute Morgen ist Oklahoma-City angesagt. Mal sehen was die Stadt uns bringt.
Samstag, 14.8. — von Oklahoma-City nach Shamrock – Nach einem Frühstück im Waffe-House (das Frühstück war übrigens eine Katastrophe – ein ganz schlechter Laden — eine Bedienung, die mehrfach kommt und fragt, was man trinken möchte, das kl. Frühstück kommt später und schmeckt nicht so besonders – und so sauber war es auch nicht gerade) – gleich gegenüber unserem Hotel Motel-6, machen wir uns auf Besichtigungstour nach OKC. Als erstes sehen wir uns die Cowboy-Hall-of-Fame an – ein riesiges Museum, sehr interessant – die Geschichte des Westens (Cowboy/Indianer) in Oklahoma. Danach gehts an den Ort des Bombenattentats von OKC 1995 – alles ist noch absperrt – und kaputt, ein langer Zaun ist voll mit Blumen und anderen Andenken. Am State Capitol – mit Bohrturm – fahren wir vorbei, der gesamte Bereich ist fast menschenleer – es ist Samstagmorgen – aber bisher waren die großen Städte in den Zentren oft leer bzw. wenig Menschen waren zu sehen. Es sieht ein wenig ungewohnt aus – so menschenleere Zentren. Dann folgt Styards City – hier werden an bestimmten Tagen Rinder versteigert. Schlachthöfe und Wurstfabriken sind hier zu finden. Zu Mittag essen wir dann in Cattlemen’s Cafe. Die 3 Männer haben ihr großes Fleischstück zu sich genommen. Ein sehr gutes Restaurant – und allen schmeckt es sehr gut.

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