Santa Fe – Flagstaff

Dann geht’s weiter – und es folgen viele Kilometer einsame Straße und nach den Bergen um Santa Fe wieder flaches Land – wir fahren durch das Tal des Rio Grande und auch über diesen hinweg. Große Berge sind rechts und links von uns in weiter Ferne zu erkennen. Florian führt uns dann mal wieder auf eine ganz altes Teilstück 66 – rechts und links ist Schlamm und teilweise große Pfützen. Vor nicht langer Zeit muss es hier ordentlich geschüttet haben. Von der alten schmalen 66 – rechts und links und auch in der Mitte von grün bewachsenen – Straße sollte man besser nicht abkommen. 2 x waren riesige tiefe Schlaglöcher quer über die Straße, Gott sei dank haben wir einen Geländewagen und wir kommen durch.

Links von uns sind die Schienen der Santa Fe Railroad – und plötzlich erscheint auch ein langer Zug von hinten mit 4 Loks – und doppelstöckig beladenen. Der Zug rauscht an uns vorbei. Wir fahren immer noch auf dem alten Stück 66 – es nähert sich der Highway auf den wir wieder fahren wollen – aber, da war plötzlich ein Stacheldrahtzaun vor uns gespannt – und wir kommen nicht durch – es ist nichts zu machen – also muss Christoph auf dem schmalen Stück Straße umdrehen und wir müssen uns auf den langen Weg zurück machen – denken wir, aber dann gibt es einen Feldweg nach einiger Zeit, der auf den HW führt. Hier ist ein großes Metallgatter, das den Weg versperrt, Florian und Sebastian versuchen es zu öffnen, was auch gelingt – und wir fahren dann zurück auf die Straße, die uns weiter durch das Hochland New Mexikos führt – Bilder- wie im Film – so tut sich ringsum das Land auf.

Man kann sich gar nicht satt sehen. Langsam geht die Sonne unter – und bis Gallup – der nächsten größeren Stadt ist es noch weit. An der Strecke der 66 kommen jetzt nur noch kleine und zum Teil verfallene Dörfer – in denen vor allem Indianer/Hisspanier leben. Also beschließen wir, die Fahrt auf der 66 für heute abzubrechen und auf die Interstate zu fahren, um ein Motel für die Nacht aufzusuchen. Wir müssen 18 Meilen bis Grants fahren – dann finden wir ein Motel und steigen dann im Motel 6 ab – alle in einem Zimmer, die neu renoviert sind. Die Bedingungen sind gut, obwohl für die Jungs ein Queensize-Bett etwas knapp ist. Für Christoph und mich, die es nicht anders gewohnt sind und kein größeres Bett benötigen, ist dieses Bett kein Problem. Um 22:30 Ur schlafen dann meine Männer wieder. Ich bin jetzt auch fertig. Es ist 23:00 Uhr und ein weiterer Tag unserer großen anstrengenden Reise mit den vielen überwältigenden Eindrücken, die in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit aufeinander folgen, geht zu Ende.

Eine Woche unseres Urlaubs ist vorbei, Dienstag, 17.8. — Grants – es folgen viele kleine Orte Richtung Westen – mal mehr mal weniger verkommen. Einige Male – wenn wir der hier alten 66 folgen wollen – dem Roadbook — erscheinen Schilder Dead End – es sind Zäune gespannt am Ende der Straße oder es geht einfach nicht weiter. Wir fahren die Straße und es folgen Schilder, die vor überfluteten Straßen bzw. Wasser warnen. Es muss hier die Tage ordentlich geregnet haben, denn überall stehen Pfützen und wir müssen, wenn einigermaßen machbar, jede erwischen – das Auto sieht entsprechend aus, so dass man nirgendwo mehr gegen kommen darf.

Auf einer der Straßen mit Überflutungswarnung sehen wir es dann, das Wasser und damit Massen von Schlamm rauschen über die Straße. Da ich gerade am Steuer sitze, weigere ich mich weiterzufahren. Die Jungs finden das sehr aufregend und sehen kein Problem mit unserem Wagen da durchzufahren. Erst mal wird getestet, wie tief das Wasser wohl sein könnte. Ich steige aus. Christoph tastet sich langsam mit dem Wagen an das Wasser ran da kommt ein Van von hinten, wir fahren an die Seite und lassen ihn fahren. Der kennt sich aus und zögert nicht einmal – fährt einfach durch als wäre es nichts Besonderes – ist es für die Einheimischen wohl auch nicht – es kommen weitere Autos – eins davon ein normaler PKW, auch der rauscht einfach durch die Fluten — dann sind wir ebenfalls durch – wenn auch nicht so forsch. Alberqueque – keine besondere Stadt, die wir durchfahren. In Prewitt suchen wir das Haus mit der Wand voller Nummernschilder. Sebastian sieht es von weitem, wir fahren vor. Leider sind nur noch wenige Schilder dran – viele sind wohl gestohlen worden. Sebastian meint, vielleicht lebt der Mann nicht mehr, der die Schilder gesammelt hat, so dass niemand mehr aufpasst (man sieht oft nur noch die Umrisse der Schilder).

Weiter nach Gallup, der Indianer-Hauptstadt – deutlich erkennbar, denn überall gibt es Indianer Trading Posts – eine kitschiger als die andere. Da auch die Jungs für diese Touristenfallen nicht zu haben sind, fahren wir nur vorbei. (Dabei fällt mir jetzt beim schreiben ein dass ich eine Indianertrommel kaufen wollte, die hätte es da bestimmt gegeben). Nächstes Ziel ist der Petrified Forest, wo es die versteinerten Bäume zu sehen gibt — ein landschaftlich wunderschöner Nationalpark.

Dann gehts über Halbrook nach Winslow zum Meteor Krater. Hier ist der Eintritt sehr teuer – und für ein Kraterloch wollen wir nicht 9 $ / Pers. ausgeben. Wir schicken Sebastian „als Kind“ für 4 $ rein, damit er ein paar Fotos machen kann. Als er rauskommt meint er auch, es sei eine richtige Entscheidung gewesen, dafür nicht so viel Geld auszugeben. Viel zu sehen gäbe es darin nicht. Jetzt gehts auf die nächste Etappe – unser Ziel für heute: Flagstaff. Davor machen wir noch einen kurzen Fotostop bei den Twin Arrows — zwei große Pfeile, die wie in den Boden gerammt, dastehen.
Flagstaff – eine hoch in den Bergen gelegene größere Stadt. Der Weg auf der 66 ist schwer zu finden, wir geraten auf der Suche nach der Straße in extrem wilde Gegenden, auf keinem Fall können wir hier weiter fahren, selbst mit unserem Wagen nicht – die Beschreibung im Roadbook ist hier gar nicht deutlich verständlich. Wir sind zurück, fahren parallel zur Interstate und dann auf der US89 nach Flagstaff durch herrliche, grüne — diesmal bewaldete – Berge.

In Flagstaff suchen wir uns ein Motel und landen im Travellodge, heute gibts 2 Zimmer. Wir haben unsere Räume bezogen – da hören wir die Signale der Santa Fe-Bahn – der Boden fängt an zu vibrieren. Wir sehen aus dem Fenster und stellen fest, dass die Bahn direkt parallel zur Hauptsstraße durch Flagstaff führt. Jetzt kann ich – ganz nah dabei meine Santa Fe Bahn mit ihrer Sirene genießen.

Allerdings ist nachts nichts zu hören gewesen. Wir haben alle gut geschlafen – trotz der Bahn – und werden erst morgens gegen 8:30 von ihr geweckt – so lange haben wir lange nicht mehr geschlafen. Aber wir haben auch viel Zeit, denn statt Sonntag in Las Vegas anzukommen, wo wir Zimmer gebucht haben, wären wir bereits heute – Donnerstag, da. Wir überlegen jetzt, was wir machen. Ob wir das Hotel umbuchen können, wird Christoph heute Morgen klären. Vielleicht starten wir auch von hieraus eine Tour zum Gr. Canyon, der 1 h Std. von hier entfernt liegt, ebenso kann man von Flagstaff aus zu vielen anderen Sehenswürdigkeiten, Monumenten starten. Wir haben heute –

Mittwoch, 18.8., noch kein klares Ziel – das erste Mal in diesem Urlaub. Wir sind zu schnell unterwegs, entgegen unserer Planung kommen wir zu früh in Las Vegas an – wo wir ein Hotel vorgebucht haben. Wir beschließen, einen Abstecher zum Gr. Canyon zu machen. Nachdem wir ausgeschlafen haben, machen wir uns langsam auf den Weg. Ca. 1,5 Std. – 74 Mi. von Flagstaff bis zum Gr. Canyon – über das Hochland von Arizona. Ein langer Weg auf guten, schnurstracks laufenden Straßen, keine Orte rechts und links. Dann der Canyon – wir fahren mit dem Auto durch und an den Aussichtspunkten sehen wir uns das faszinierende Naturschauspiel an – grandios. Dann ziehen plötzlich große schwarze Wolken auf und ein Gewitter zieht herauf. Im Canyon wird es dunkel – und es fängt extrem stark an zu regnen. Wir warten im Auto, bis es aufhört, aber da wird nichts draus – ebenso nichts aus dem Spaziergang in den Canyon — schade! Dann fahren wir weiter zum Kino und sehen uns den Film über den Grand Canyon an – der war wirklich supergut. Danach gehts auf den Weg zurück nach Flagstaff. Wir haben für die Nacht ein weiteres mal im Travellodge gebucht.

Christoph und ich sind dann noch mal in die wirklich schöne Altstadt von Flagstaff gefahren – die Jungs hatten keine Lust. Wir gehen spazieren, sehen uns in paar Geschäfte an – einen Kunsthandwerkerladen – und da erstehen wir dann eine schöne blaue getöpferte Schale. Dann war da noch ein Buchladen und Zeitungsladen, den wir aufsuchen. Hier gibt es die riesige Auswahl an Zeitschriften in denen Christoph stöbert, ich sehe mir derweil die wunderschönen Karten an. Es ist ein sehr schöner Abend – und ein nicht ganz so anstrengender Tag geht zu Ende. Wir sind dann noch in einen Supermarkt gegangen. Christoph will sehen, ob es einen billigen Toaster gibt, damit wir morgens erst mal mit Kaffee, Toast, Marmelade frühstücken können. Vor allem auch, damit Florian richtig frühstücken kann, dem das amerikanische Frühstück schon seit ein paar Tagen nicht mehr schmeckt.

Error When Retrieving NextGen Gallery galleries/images: $e